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 DossierPascale Gruson / Katja Marmetschke (ed.)
 Les études germaniques en France
 
  Pascale Gruson / Katja Marmetschke: IntroductionPascale Gruson: L'entre-deux-guerres: un temps favorable pour la germanistique 
    française? (Resümee)Monique Mombert: Les études allemandes en France entre les deux guerres: 
    l'exemple de Strasbourg (Resümee)Katja Marmetschke: Vernunft oder Intuition? - Der Streit zwischen Edmond 
    Vermeil und Ernst Robert Curtius in der Revue de Genève (Resümee)Corine Defrance: Le rôle des germanistes dans la politique universitaire 
    de la France en Allemagne pendant la période d'occupation (1945-1949) 
    (Resümee) Emmanuelle Picard: Une discipline en voie de respectabilisation: la germanistique 
    française au milieu du XXe siècle (Resümee) DossierJoachim Umlauf (ed.)
 Von privilegierten zu reduzierten Kulturbeziehungen? Auswärtige Kulturpolitik 
  in Deutschland und Frankreich
 
  Joachim Umlauf: EinleitungCorine Defrance: La création du réseau de centres culturels 
    français en Allemagne dans l'immédiat après-guerre (Resümee)Eckard Michels: Vom Glück der verspäteten Arbeitsaufnahme: Die 
    Anfänge des Goethe-Instituts in Paris (Resümee)Ulrich Pfeil: Die Rückkehr der gesamtdeutschen Kulturnation. Das DDR-Kulturzentrum 
    in Paris (Resümee)Nicole Bary: Entretien avec Dominique Paillarse (12 mars 2002)Gerrit Fischer: Mobile Strukturen - Regionales Handeln (Resümee)Arpad A. Sölter: Cats statt Kafka? Kultur und auswärtige Kulturpolitik 
    im Zeitalter der Globalisierung (Resümee) Arts & Lettres 
  Hans Heinrich Baumann: Das Verbrechen Emma Bovarys. Textetymologische Bemerkungen 
    zu Flauberts erstem Roman (und zum Saint Julien)Angelica Rieger: Schreibende Paare. Kontrastive Analysen zur Spezifität 
    männlichen und weiblichen Schreibens in der französischen Literatur 
    vom Mittelalter bis ins 20. JahrhundertBruno Cany: Jean-Paul AuxeméryJean-François Kosta-Théfaine: De la littérature gastronomique 
    et autres petits plaisirs littéraires & culinaires
  Actuelles 
  Ina Stephan: Die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 
    2002 in wahlsoziologischer Perspektive - oder: doch kein langweiliges Duell? Forum 
  Inka Fischer: Interview avec Pierre Daix  In memoriam 
  Joseph Jurt: "L'unanimité de l'hommage posthume"? Les réactions 
    de la presse face à la mort de Pierre BourdieuGunter Gebauer: Nachruf auf Pierre Bourdieu Comptes rendus 
  Christoph I. Barmeyer: Interkulturelles Management und Lernstile (G. Ammon)Brigitta Coenen-Mennemeier: Abenteuer Existenz (B. Sändig)Wolfgang Asholt/Walter Fähnders (Hg.): Der Blick vom Wolkenkratzer 
    (H. Siepe) Pascale Gruson: L'entre-deux-guerres: un temps favorable 
  pour la germanistique française?
 Nach dem Ersten Weltkrieg konnte sich die Bedeutung der Germanistik in der französischen 
  Universität nur verstärken. Die vor 1914 entwickelten Thesen über 
  die politische Unreife Deutschlands schienen weitestgehend bestätigt worden 
  zu sein. Die Kompetenz der Germanisten der ersten Stunde (Charles Andler, Henri 
  Lichtenberger), während der Feindseligkeiten auf verschiedene Weise in 
  den Dienst Frankreichs gestellt, wurde unter diesen Umständen vielfach 
  geschätzt. Die Germanisten kamen nicht umhin, in die Umsetzung des Versailler 
  Vertrages eingebunden zu werden. Dies vollzog sich in der Tat auf mehreren Ebenen, 
  wie z.B. durch ihre aktive Präsenz in Straßburg und in Mainz oder 
  durch die von ihnen verfaßten Artikel. Ihre Studien halfen den politisch 
  Verantwortlichen, das heikle Problem der zivilen Reparationsforderungen an Frankreich 
  zu thematisieren. Als sich nach Locarno eine Phase der politischen Entspannung 
  abzeichnete, konnten sich die Germanisten nicht nur der Verfestigung der Schwerpunktthemen 
  ihrer Disziplin widmen, sondern auch der Erweiterung ihrer Perspektive auf alle 
  deutschsprachigen Länder. Es kam zu einer inhaltlichen Vertiefung der Fachkenntnisse, 
  die übersetzerische Tätigkeit nahm auf einem anspruchsvollen Niveau 
  rasch zu und der interdisziplinäre Austausch führte zu fruchtbaren 
  Ergebnissen. Dennoch stellt sich die Frage, ob die "Wachposten", die 
  vor 1914 vor der deutschen Gefahr gewarnt hatten, in der Lage waren, die in 
  den dreißiger Jahren aufkommenden Bedrohungen zu verstehen. Standen ihnen 
  dafür die entsprechenden Mittel zur Verfügung? Hatte die von der an 
  der "civilisation" ausgerichteten Germanistik eingenommene Position 
  (der gemäß auf Kosten einer Analyse gemeinsamer Probleme bevorzugt 
  die Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich herausgearbeitet wurden) 
  nicht Grenzen, die sich zum Zeitpunkt der immer größeren Bedrohung 
  als ein schwerwiegendes Handicap erwiesen?
 
 Monique Mombert: Les études allemandes 
  en France entre les deux guerres: l'exemple de Strasbourg
 Monique Mombert, Die französische Germanistik zwischen den beiden Kriegen: 
  Das Beispiel Straßburg untersucht die um die Jahrhundertwende als autonomes 
  Fach eingerichtete französische Germanistik nach dem Ersten Weltkrieg. 
  Seine Methoden und Ziele entwickelt das Fach nach französischem Muster, 
  wobei die Verwandtschaft mit der deutschen Germanistik auf Themen und Inhalte 
  beschränkt wird. Am Beispiel des germanischen Seminars der französischen 
  Universität Straßburg wird gezeigt, wie das Fach seinen Beitrag zu 
  Lehre und Forschung leistet.
 
 Katja Marmetschke: Vernunft oder Intuition? 
  - Der Streit zwischen Edmond Vermeil und Ernst Robert Curtius in der Revue de 
  Genève
 Katja Marmetschke, Raison ou intuition? La querelle entre Edmond Vermeil et 
  Ernst Robert Curtius dans la Revue de Genève étudie un débat 
  entre le germaniste français et le romaniste allemand qui a eu lieu dans 
  la Revue de Genève dans les années 1926/27. Dans cette polémique, 
  deux différentes manières de comprendre un pays étranger 
  se confrontent: Vermeil favorise une méthode systématique et scientifque 
  qui suit le modèle d'analyse d'Hyppolite Taine et l'exemple de son maître 
  Charles Andler. Par contre, Curtius défend une approche antipositiviste 
  et antirationaliste basée sur l'intuition comme seule source de compréhension 
  mutuelle. A ceci s'ajoute une divergence profonde entre Vermeil et Curtius quant 
  à leur conception politique du rapprochement franco-allemand et de la 
  construction d'un espace européen: Selon Curtius, le romantisme politique 
  allemand peut servir de modèle pour une "Europe organique", 
  tandis que Vermeil voit les bases pour le rapprochement dans l'acceptation des 
  valeurs universelles issues de la Révolution Française.
 
 Corine Defrance: Le rôle des germanistes 
  dans la politique universitaire de la France en Allemagne pendant la période 
  d'occupation (1945-1949)
 Sehr viele Germanisten wurden nach 1945 von der französischen Regierung 
  mit der Kultur- und Universitätspolitik im besetzten Deutschland betraut. 
  In der Zwischenkriegszeit hatte sie ihre universitäre Ausbildung (von Professoren 
  wie Edmond Vermeil und Ernest Tonnelat, die Vertreter der "Germanistik 
  des Mißtrauens" waren) für die "deutsche Gefahr" sensibilisiert. 
  Charakteristisch war für den Kreis der französischen Germanisten die 
  pessimistische Vorstellung, weit zurückreichende mentale Dispositionen 
  durch "Umerziehung" ändern zu können und der Argwohn, deutschen 
  Demokraten Verantwortlichkeiten für die Umerziehung ihrer Landsleute zurückzugeben. 
  Das erklärt die Versuche der Kulturabteilung der französischen Militärregierung, 
  mit einigen Aspekten der deutschen universitären Tradition zu brechen.
 
 Emmanuelle Picard: Une discipline en voie 
  de respectabilisation: la germanistique française au milieu du XXe siècle
 Die französische Germanistik in der Mitte des 20. Jahrhunderts zeigt, wie 
  eine universitäre Disziplin schrittweise über interne, vom äußeren 
  Kontext weitestgehend unabhängige Prozesse ihre Legitimität erlangt 
  hat. Die französische Germanistik entwickelte sich zu einer anerkannten 
  Disziplin, das heißt zu einem attraktiven Fach für die von der Schule 
  her am besten vorbereiteten Studenten (jene der Ecole normale supérieure), 
  seitdem sie die politischen Fragestellungen aufgab, die seit der Zeit ihrer 
  Konstituierung zu Beginn des Jahrhunderts im Zentrum des Faches standen. Daraufhin 
  entstand nach 1945 eine französische Germanistik, die auf zivilisatorische 
  Fragestellungen im Hinblick auf das Deutschland der Gegenwart verzichtete, um 
  sich einzig mit literarischen und sprachlichen Problemen zu beschäftigen.
 
 Corine Defrance: La création du réseau 
  de centres culturels français en Allemagne dans l'immédiat après-guerre
 Thema dieses Beitrages ist die Suche nach den Gründen, welche in der 
  unmittelbaren Nachkriegszeit für viele vielleicht überraschend eine 
  überdurchschnittliche Dichte von Instituts français in der Bundesrepublik 
  Deutschland ermöglicht hatten. Paradox erschien es vielen Beobachtern, 
  dass Frankreich in einem Land, mit dem es eben noch im Kriegszustand gewesen 
  war, ein Netz von Kulturzentren aufbaute, während Paris ansonsten zu einem 
  solchen Schritt nur mit Ländern bereit war, mit denen es "klassische" 
  bilaterale Beziehungen unterhielt. Im Jahre 1945 erachtete es die französische 
  Militärregierung für wichtig, neben der Kulturpolitik im Zeichen des 
  Besatzungsstatuts einen Raum in ihrer Zone für einen ungehinderten Kulturaustausch 
  zu schaffen. Diese Institutionen entwickelten sich damit zu Schaltstellen der 
  "Normalität" für die zukünftige Annäherung und 
  Aussöhnung zwischen beiden Ländern. Nur so erklärt sich, dass 
  sie jegliche Aktionen mit propagandistischem Charakter vermieden, obwohl sie 
  bis 1947 unter der Kontrolle und in finanzieller Abhängigkeit von der Direction 
  de l'Éducation publique standen, ohne jedoch Antennen der französischen 
  Militärregierung zu sein. Erst nach der Gründung der Bundesrepublik 
  wurde das Netz der französischen Kulturzentren in einer zweiten Phase auf 
  die ehemalige amerikanische und britische Zone ausgedehnt. Diese traditionellen 
  Kanäle der französischen Kulturarbeit im Ausland richteten sich in 
  erster Linie an ein deutsches Publikum, doch dienten sie in der symbolreichen 
  französischen Prestigepolitik auch als Machtfaktor in der Konkurrenzsituation 
  mit den anderen Alliierten.
 
 Eckard Michels: Vom Glück der verspäteten 
  Arbeitsaufnahme: Die Anfänge des Goethe-Instituts in Paris
 Malgré les relations franco-allemandes étroites, Paris reçut 
  nettement plus tard que d'autres métropoles un institut culturel allemand. 
  Les raisons étaient multiples. Dans les années 50, il était 
  plus important pour la République Fédérale d'Allemagne 
  d'être présente au niveau de la politique culturelle dans les nouveaux 
  états d'Afrique et d'Asie. Puis, il y eut des problèmes avec l'immeuble 
  parisien et finalement la création du Goethe-Institut s'est fait attendre 
  à cause d'une réorganisation des instituts culturels allemands 
  à l'étranger introduite en 1959 par le Ministère des Affaires 
  Étrangères. Mais, le retard de l'entrée en fonction avait 
  aussi ses avantages: dès 1963 le Goethe-Institut a pu travailler dans 
  un climat nettement plus libéral que les instituts culturels allemands 
  des années 50 et pour cette raison il avait dès le départ 
  un programme culturel d'actualité.
 
 Ulrich Pfeil: Die Rückkehr der gesamtdeutschen 
  Kulturnation. Das DDR-Kulturzentrum in Paris
 Quand le Centre culturel de la RDA ouvrit ses portes à Paris, le 
  14 décembre 1983 au 117, Boulevard Saint Germain, le deuxième 
  État allemand semblait avoir réussi un nouveau pas en avant vers 
  la normalisation de son statut. Six ans plus tard, le mur de Berlin tombait 
  et, après quelques mois d'agonie, la RDA disparaissait de la carte et 
  son centre culturel à Paris fermait ses portes. Grâce aux documents 
  d'archives de la SED, nous pouvons aujourd'hui reconstruire les relations entre 
  politique et culture et les objectifs que Berlin-Est voulait atteindre avec 
  ce centre au cur de la capitale française. Nous nous proposons 
  d'analyser son intégration dans l'appareil du parti, l'évolution 
  de son programme et l'image que la SED, en concurrence permanente avec la RFA, 
  voulait véhiculer. Finalement, il s'avère intéressant de 
  remarquer à quel point l'ouverture culturelle de la RDA sur les pays 
  occidentaux a, elle aussi, contribué à la chute du régime 
  le 9 novembre 1989.
 
 Gerrit Fischer: Mobile Strukturen - Regionales 
  Handeln
 En 2002 la Fédération des Maisons Franco-Allemandes qui comprend 
  la Maison de Provence (Aix-en-Provence), la Maison de Rhénanie-Palatinat 
  (Dijon), la Maison de Heidelberg (Montpellier), le Centre Culturel Franco-Allemand 
  (Nantes), la Maison d'Allemagne (Brest) et la Maison Heinrich Heine (Paris) 
  fête son 5e anniversaire. Répondre à la demande de la société 
  civile des différentes régions dans le cadre d'un concept de culture 
  élargie, telle est sa vocation. Pourtant, chaque Maison garde son identité 
  propre grâce à son histoire, ses choix thématiques et surtout 
  son implantation locale. Face aux contraintes budgétaires et face au 
  déclin de l'allemand en France, les membres pour réussir leur 
  mission de promotion de la coopération franco-allemande - doivent faire 
  preuve de flexibilité, de mobilité et d'écoute à 
  l'égard des partenaires locaux. Le texte propose sous forme programmatique 
  les grands axes du travail quotidien dans les Häuser à l'exemple 
  du Centre Culturel Franco-Allemand de Nantes.
 
 Arpad A. Sölter: Cats statt Kafka? Kultur und 
  auswärtige Kulturpolitik im Zeitalter der Globalisierung
 Arpad A. Sölter, Cats au lieu de Kafka? La politique culturelle française 
  à l'étranger au siècle de la globalisation détruit 
  d'abord les conditions principales qui doivent être remplies quand un 
  échange interculturel au-delà des frontières est intentionné: 
  absence de violence, tolérance, ouverture au dialogue et à l'autocritique. 
  C'est ensuite que sont évaluées les conséquences culturelles 
  de la globalisation afin d'esquisser finalement les contenus des tâches 
  les plus importants de la politique culturelle internationale dans un monde 
  globalisé. Une politique culturelle à l'étranger est encore 
  plus indispensable sous ces nouvelles conditions et elle a la mission à 
  remplir quatre perspectives de la politique culturelle. Elle fonctionne comme 
  catalysateur des projets pour l'avenir, comme instrument pour apprivoiser la 
  globalisation, renforcer les communautés civiles et accomplir le projet 
  de civilisation européen afin que l'exception européene soit perpétuée 
  au-delà des frontières géo-culturelles. Dans les dialogues 
  culturels une politique d'intérêt non-impériale et non-relativiste 
  qui se fonde sur des principes universalistes est défendue contre l'expansionnisme 
  démocratique (Rorty). Sous le signe de la globalisation, les buts et 
  les interventions de la politique culturelle à l'étranger doivent 
  s'orienter vers une "culture de la reconnaissance" de l'autre.
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