Exotismes sowie Racine, Beckett, Tournier, Halbwachs, Klemperer, Bertaux, Bourdieu, la bonne cuisine française und ‘Der Große lendemains-Index 1985–1999’


lendemains, Jahrgang 1999/3-4,
Heft 95/96
EUR 28,50
ISBN 3-86057-965-7


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Neue Seite 3 Neue Seite 1 Dossier
Evelyne Sinnassamy (ed.): Exotismes

  • Evelyne Sinnassamy: Introduction
  • Sarga Moussa: L’Œuvre mosquée (Resümee)
  • Tijen Olcay : Die unsichtbare Mauer Istanbuls (Résumé)
  • Jens Oliver Müller: L’exotisme intérieur dans Désert et Le chercheur d’or de J.M.G. Le Clézio (Resümee)

Forum 

  • Jean-François Kosta-Théfaine : L’écriture du temps et de la douleur dans les poèmes de veuvage de Christine de Pizan
  • Karin Becker : La littérature gastronomique en France au XIXe siècle
  • Véronique Henninger : Repères temporels et événements terminaux dans le théâtre beckettien
  • Konrad Schoell : Macht und Gewalt in Michel Tourniers Le roi des aulnes
  • Rolf-Dieter Hepp: work in progress – Bourdieus Bildungsanalyse als Form kumulativer Entfaltung partieller Theorien des Sozialen

Discussion

  • Michael Nerlich: Zu Victor Klemperers So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, oder wie und Frankreich abhanden kam
  • Peter Derleder: Die Querverbindung der Postmoderne. Zu Peter Bürgers Der Ursprung des postmodernen Denkens

Arts et Lettres

  • Jürgen Grimm: Racine – unübersetzbar, unspielbar?

Actuelles

  • Alexandre Pajon: Maurice Halbwachs, un sociologue pour la mémoire
  • Hans-Manfred Bock : Connaître l’Allemagne – enseigner l’Allemagne. Quelques origines biographiques de la conception des études germaniques de Pierre Bertaux

Comptes rendus

Index lendemains 1985-1999

Resümee: SARGA MOUSSA, DER TEXT ALS MOSCHEE, geht von der Vorrede zu den Orientales von Hugo (1829) aus, die oft zitiert wird, um den Wechsel der Sensibilität am Anfang des 19. Jahrhunderts zu veranschaulichen («Zu Zeiten Ludwigs des XIV war man Hellenist, heute ist man Orientalist»). Den dort etablierten Vergleich zwischen der Gedichtsammlung und einer Moschee hat man dagegen bis jetzt kaum kommentiert. Viel mehr als ein einfacher Exotismus-Effekt enthält dieser Vergleich ein ganzes literarisches Programm von überraschender Modernität: der Dichter verlagert den Ursprung seiner Sprache imaginär in den Orient, während das architektonische Modell ihm erlaubt, parallel zu Notre-Dame de Paris, an der er bereits arbeitet, sein eigenes literarisches «Monument» zu konstruieren. Indem er die Moschee als Emblem des Islam desakralisiert, sakralisiert er gleichzeitig seine eigene Schreibpraxis. Die Orientales selbst, aus äußerst diversen, aber sehr sorgfältig zusammengefügten Gedichten bestehend, deren Anordnung die Etappen einer Reise um das Mittelmeer widerspiegelt, präsentieren sich als ein «Mosaik» von Gedichten, in denen sich die verschiedenen Elemente einer Moschee (Minarett, Kuppel, Fußboden, etc.) wiederfinden. Jene Moschee erscheint als der Kristallisationspunkt der Vorrede und gleichzeitig eine Mise-en-abyme des ganzen Textes.


Résumé: TIJEN OLCAY, LE MUR INVISIBLE D’ISTANBUL, se propose d’étudier le statut du voyageur attiré par une autre culture qui lui paraît exotique mais qui représente simplement l’inconnu. Le XIXe siècle européen, époque où il devient facile de voyager, offre un grand nombre d’exemples de différentes approches culturelles comme, en France, celle de Théophile Gautier.
Après sa rencontre avec la Belgique, l’Espagne, l’Algérie, l’Italie et la Grèce, le journaliste parisien se trouve en 1852 à Istanbul qu’il quittera grâce à l’argent obtenu pour ses articles sur la ville. Dans ce cadre, les réflexions qui suivent visent principalement à préciser l’attitude de Gautier, curieux de pittoresque, à l’égard du milieu multiculturel d’Istanbul, synthèse de l’Europe chrétienne et de l’Asie musulmane.


Resümee: JENS OLIVER MÜLLER, DER INNERE EXOTISMUS IN DÉSERT UND LE CHERCHEUR D’OR VON J. M. G. LE CLÉZIO situiert die beiden Romane im Feld des literarischen Exotismus, der von Le Clézio auf komplexe und originelle Weise neu belebt wird. Seine Werke lassen sich einem inneren Exotismus zuordnen, denn das Exotische, die Suche nach dem Anderen, ist in die Innenwelt der Protagonisten verlegt. Dort findet sich das Fremde auf drei Ebenen gestaltet: als ein onirisches, als ein mythisches und als ein poetisches Anderes. So symbolisiert der Weg durch die abweisende und gefahrvolle Außenwelt die lange Reise der Protagonisten zu ihrem Selbst.
Die weltanschaulichen Ideen Le Clézios – sein Plädoyer für ein Leben des Menschen im Einklang mit der Welt der Elemente oder auch sein Eintreten für außereuropäische Kulturen – haben diese Exotismusvorstellungen geprägt.


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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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