In der modernen Grammatiktheorie, insbesondere in der Syntaxforschung, spielt der Begriff der „Diathese“ bzw. des „grammatical function change“ eine wichtige Rolle. Alle Grammatiktheorien mit syntaktischer Zielsetzung bemühen sich um die Erfassung der Regularitäten, die dem „Valenzrahmenwechsel“ eines Verbs, etwa beim Übergang von der Aktiv- zur Passivkonstruktion, Rechnung tragen können. Die im vorliegenden Band zusammengestellten Beiträge beleuchten die Diathesen-Problematik aus sehr unterschiedlichen linguistischen Perspektiven. Berücksichtigt werden neben strukturell-syntaktischen Analysen (Zifonun) auch die Gesichtspunkte einer typologischen Einordnungsmöglichkeit einzelner Diathesen (insbesondere die des Passivs) in das System der germanischen Sprachen (Askedal, Andersson). Sprachhistorische Erwägungen kommen ebenso ausdrücklich zur Sprache (Demske) wie detaillierte lexikalisch-syntaktische Untersuchungen zum Alternationsverhalten einzelner Verben (Czepluch) oder aber Spracherwerbserwägungen (Wegener).

Aus dem Inhalt:

• S.-G. Andersson, Einzelsprachliches und Gemeinsames im Passiv und Reflexiv des Deutschen, Schwedischen und Russischen. Zur Beziehung zwischen Form und Funktion
• J. O. Askedal, Das Passiv im Deutschen und in anderen modernen germanischen Sprachen: Ein Ansatz zur kontrastiv-typologischen Beschreibung
• H. Czepluch, An der Lexikon-Syntax-Schnittstelle: Einige Besonderheiten des englischen Verbs “forgive”
• U. Demske, Modale Infinitivkonstruktionen im Deutschen: Zur Entstehung des modalen Passivs
• H. Wegener, Das Passiv im Spracherwerb und in der Spracherwerbsforschung
• G. Zifonun, Diathese und Aspektualität: Das Zustandspassiv und verwandte Formen im Deutschen.

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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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