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Bilinguales Lehren und Lernen hat in den 
zurückliegenden Jahren in nahezu allen Schulformen wachsende Verbreitung 
gefunden. Dennoch gibt es bislang nur wenige Untersuchungen, die einen 
systematischen, empirisch fundierten Einblick in diesen neuen Typus 
sachfachlicher und zugleich fremdsprachlicher Unterrichtspraxis 
vermitteln. Die vorliegende Studie hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, die 
unterrichtlich gesteuerte Arbeit mit (Quellen-)Texten im bilingualen 
deutsch-französischen Geschichtsunterricht umfassend darzustellen und zu 
analysieren. Dabei steht die folgende übergreifende Frage im 
Mittelpunkt: Welche Verfahren werden von Lehrern und Schülern eingesetzt, um 
authentische französischsprachige Texte  
unter fachlichen Gesichtspunkten zu erarbeiten? Die Auseinandersetzung 
mit dieser für das bilinguale Lehren und Lernen zentralen Problemstellung findet 
auf der Grundlage eines qualitativen Untersuchungsdesigns statt, bei dem 
mehrdimensional angelegte Analysen von Unterrichtsaufzeichnungen und Interviews 
mit Lehrern und Schülern verschiedener Schulen die Basis bilden. Die 
Datenanalysen erfolgen vor dem Hintergrund einer ausführlichen 
Auseinandersetzung mit aktuellen Konzepten bilingualen Lehrens und Lernens, mit 
den curricularen Grundlagen des bilingualen deutsch-französischen 
Geschichtsunterrichts sowie den didaktisch-methodischen Grundlagen der 
Quellenarbeit. Des weiteren werden dem Leser Prinzipien der fremdsprachlichen 
Textverarbeitung und damit potentielle Probleme der Erarbeitung fremdsprachiger 
Texte vorgestellt.
  Vor diesem Hintergrund befasst sich der empirisch 
angelegte Hauptteil der Studie insbesondere mit den folgenden, für die Spezifik 
des bilingualen Lehrens und Lernens zentralen Bereichen: 
Rezeptions- und Lektüreformen der eingesetzten 
Textmaterialien Rolle und Verfahren der Semantisierung Einstiegsformen in 
die inhaltsbezogene Texterarbeitung Sozial- und Arbeitsformen Lern- und 
Arbeitssprachen bei der Texterschließung.
  Die 
Studie schließt mit konkreten Perspektiven und Empfehlungen, die als Basis 
dienen sollen für eine weitere Verbreitung und Konsolidierung bilingualer Lehr- 
und Lernformen sowie für weiterführende 
Forschungsarbeiten.  
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