Anne François Macris-Ehrhard / Evelin Krumrey / Gilbert Magnus (Hrsg.)
Temporalsemantik und Textkohärenz
Zur Versprachlichung zeitlicher Kategorien im heutigen Deutsch

Band 27, 2008, XII + 228 Seiten
EUR 48,00
ISBN 978-3-86057-387-7
Reihe: Eurogermanistik


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Wie wird Zeit in der Sprache wiedergegeben? Ist Zeitlichkeit dem Verb als besondere Eigenschaft zuzuschreiben, wie die Bezeichnung „Zeitwort“ es nahelegt? Die 16 Beiträge des vorliegenden Sammelbandes gehen der Frage nach, wie Temporalität im heutigen Deutsch über das Verb hinaus zum Ausdruck kommt. Zunächst wird anhand von Fallstudien gezeigt, wie Zeit im Deutschen konzeptualisiert wird. Die hier von einigen Autoren gewählte kontrastive Perspektive (Deutsch – Französisch bzw. Englisch) findet auch Anwendung in den sich anschließenden Untersuchungen der lexikalischen bzw. syntaktisch-semantischen Mittel, die zum Ausdruck temporaler Bezüge verwendet werden. Eingehende Mikroanalysen geben einen ausführlichen Einblick in die Funktionsweise von Temporaladverbialen und machen klar, dass sie – wenn sie auch in den Satz eingebettet sind – im Grunde auf Textebene zu verstehen sind und ein Kernelement der narrativen Struktur darstellen. Fokussiert wird die Tatsache, dass Temporalität auch da erkennbar ist, wo sie nicht expressis verbis ausgedrückt wird. Insgesamt werden die in diesem Band zusammengestellten Untersuchungen sowohl Sprachwissenschaftler als auch Literaturinteressierte zu neuen Überlegungen anregen.

Inhaltsverzeichnis:

Sprecher/Hörer, Zeit und Raum: Perspektivierungen

  • Elisabeth Leiss: Zeit und Bewegung. Zur Modellierung futurischer Tempora

  • Maxi Krause: Spatiale Metaphorik beim Ausdruck temporaler Relationen

  • Marcel Vuillaume: Zum Begriff „Äußerungszeit“

Zeitachsen und temporale Bezüge

  • Jacques Poitou: Konkurrenz zwischen Nominal- und Präpositionalgruppen in Zeitangaben

  • Marie-Hélène Viguier: Die seit- und schon + Dauerangabe-Adverbiale im Vergleich

  • Jean-François Marillier: Vorzeitigkeit, Gleichzeitigkeit und Nachzeitigkeit. Die Bezeichnung zeitlicher Verhältnisse zwischen Sachverhalten

  • Christoph Haase: Temporalität und implizite Kausativität: eine korpus/kognitive Argumentation        

Implizite und explizite zeitliche Texterkettung

  • Irmtraud Behr und Hervé Quintin: Zeitliches in verblosen Sätzen

  • Martine Dalmas: Wie die Zeit vergeht! Welche temporalen Bezüge werden durch die sog. ‚Textadverbien’ markiert?

  • Emmanuelle Prak-Derrington: Temporale Adverbiale im Vorfeld: Überlegungen zum Verhältnis von Wortstellung und Temporalität

  • Jean-Paul Confais: Nicht-referentielle Temporalität: „Emergenz“ als Textfunktion in erzählenden Texten

  • Werner Abraham: Tempus- und Aspektkodierung als Textverketter: Vorder- und Hintergrundierung

  • Joachim Ballweg: As time goes by – Das Zusammenspiel von Tempora und Temporaladverbialen bei der Interpretation von Texten      

 Zeit im Lexikon

  • Carmen Scherer und Jörg Meibauer: „Schlittern wir vom Postkapitalismus in den Präkommunismus und das übergangslos?“  Zur temporalen Präfigierung im Deutschen     

  • Gottfried R. Marschall: „Ewige Jugend und ein langes Leben“. Implizierte Zeit im Lexikon

Zeit aus der Perspektive der Dichtkunst

  • Gabriele Fois-Kaschel: Die Verdichtung der Zeit


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